Wir
durften teilhaben, wenn Menschen glücklich waren, und wir waren in
vielen schmerzlichen Stunden des Lebens dabei. Wir haben „viel vom
Leben gesehen“, in allen Facetten, in allen Dialekten unseres
Landes. Jedes mal erzählten wir von unserem Heimatdorf „auf ra
Anhöh langgezogen, im schönen Juraland, da sind wir geboren, unsre
Wiege dort stand“, - und jedes Mal waren wir glücklich, wenn wir
beim Nachhausekommen wieder das wohl vertraute Landkreisschild
erspähten. „D`RHOIM! Gottseidank ischs widdr guat ganga und mir
sin g`sund d`rhoim…“ Das ist gar nicht so selbstverständlich,
und darum wollen wir auch dankbar sein. Allen Menschen, denen wir auf
„25 Jahren unterwegs“ begegnet sind, allen, die uns freundlich
aufgenommen haben, allen die uns gut gesinnt sind. – Und vor allem
„Dem da oben“ der uns immer geleitet hat, auch wenn wir die „Spur
des Getragenseins“ oft erst im Nachhinein erkannt haben….." Von
guten Mächten wunderbar geborgen "…… was
hat sich in den letzten 5 Jahren geändert? Wenig.
. . . Und
doch so viel. Ein
bisschen älter sind wir allesamt, die Liebe zur Musik und zu unserer
Heimat ist geblieben, vielleicht ein wenig inniger geworden. Mama und
ich freuen uns im Moment über sechs Enkel, bzw. Urenkel. Irgendetwas
wird wohl so eines Tages von uns bleiben. „Gehe
den Weg, den noch keiner ging und hinterlasse Deine Spur.“ Dieser
Spruch gefällt mir schon immer. Er ist sozusagen „ meiner “. –
Und er passt ja auch zu unserem musikalischen Werdegang.: Wenige
Gruppen halten sich so lange in der Gunst ihrer Freunde und Gönner.
Immer noch sind unsere Konzerte gut besucht, immer noch gelingt es
uns, die Zuhörer für die einfache und „Kleine Musik“ zu
begeistern, immer noch können wir mit der Gabe, die Gott uns
geschenkt hat, Gutes tun. Das ist ein großartiges Gefühl. Und
wir haben viel Neues erlebt. Wir
waren mit Pfarrer Schlechta in Rom und haben in unzähligen Kirchen
gesungen, wir verbrachten mit dem Jubilate-chor herrliche Tage in
Eben / Österreich, wir
bereisten das östliche Mittelmeer und Ägypten, feierten Bergmessen
in Innsbruck und Fendels, wir waren bei der Seligsprechung von
Eustachius Kugler in Regensburg und der Einweihung der Marienkapelle
in Stillnau aktiv. Im
Gallussaal ; Donauwörth und im Kaisersaal, Kaisheim konnten wir
hervorragende Klassik-konzerte mit Norbert Gleissner aus San Diego /
Kalifornien und unseren Freunden Max Höringer und Gerhard Martin
sowie dem Jubilate.chor gestalten. Wir
weinten Tränen der Rührung bei der Hochzeit meiner Söhne Franz,
Wolfram und Sebastian. Und
wir sind sehr dankbar, dass sowohl Mama als auch ich nach schwerer
Krankheit wieder als gesund aus dem Krankenhaus entlassen werden
konnten. In
den vergangenen Jahren waren wir zum Neujahrsempfang bei
Ministerpräsident Edmund Stoiber geladen, wir durften seinen
Nachfolger Günther Beckstein kennen lernen, und im Jahre 2007
bekamen wir zwei für unser soziales Engagement und „In Anerkennung
der um Volk und Staat erworbenen besonderen Verdienste“ den
Bundesverdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Das
war eine große Ehre für uns. An diesem Tag waren wir besonders auch
all unseren Freunden dankbar, die uns und unser Tun auf
vielfältige Weise unterstützten und so auch immer wieder zum
Gelingen und zur Verwirklichung unserer Projekte beigetragen haben.
Alles konnten und können wir ja gar nicht aufzählen, das klänge
nach Prahlerei und würde ganz unseren Gepflogenheiten widersprechen.
Wenn
wir bei Gottesdiensten mitwirken dürfen, wenn wir mit alten Menschen
Lieder singen und über die Erlebnisse reden, die sie selber damit
verbinden, wenn wir mit Kindern unbeschwert musizieren, bei
unseren Auftritten in Stadt und Land zum Zuhören einladen und zum
Mitsingen animieren, wenn wir in Advents- und Weihnachtskonzerten
dazu beitragen diese besondere Stimmung in die Herzen der Menschen zu
tragen, dann erfüllt es uns selber mit großer Freude und lässt uns
all die kleinen Mühseligkeiten schnell vergessen, die „das Singen
außer Haus“ natürlich auch mit sich bringt. Dreißig
Jahre sind eine lange Zeit. Viele
Menschen haben wir kennen, schätzen und lieben gelernt und wir
durften oft erfahren, dass dies eine gegenseitige Zuneigung ist und
war. Etliche allerdings können heuer nicht mehr mit uns feiern- vor
fünf Jahren noch waren sie unter den freudestrahlenden Gratulanten.
Sie alle haben uns mitgeprägt und wir denken gerne und oft an sie. Soll
ich Ihnen dazu eine kleine Episode erzählen? Mama und ich fahren ja
immer „alleine zu zweit“ im Auto zum Singen,- ganz selten mal ist
Papa mit dabei. Vor einiger Zeit waren wir abends unterwegs zu den
„Freunden“ nach Dillingen. Unser Gespräch drehte sich um die
anstehenden Konzerte und wen wir so alles persönlich einladen
werden. „Wenn wir jetzt feiern, wird uns die Ilse fehlen, die
hat letztes mal so ein nettes Gedicht gemacht, bin gespannt, ob
jemand anders auch so liebe Worte für uns findet“, meinte ich.
„Stimmt,“ sagt Mama, „kannst Dich erinnern, damals in Kaisheim
hat sie sich ja so gut mit Herrn Schäble unterhalten, ich weiß aber
bloß noch, dass sie so herzhaft gelacht hat!“ „Da hat er ihr von
seinen Ponnys erzählt! Schade, dass sie so schnell gestorben ist…Schäbles werden wir selbstverständlich wieder einladen, das waren
doch so schöne Zeiten mit den Beiden und dem Österlein Fritz!! “
und wir erinnerten uns an viele Festlichkeiten mit den
Gartenbauvereinen aus Schwaben und Hechlingen. - - Einige Tage
später erreichte und die Nachricht, wann die Beisetzung des eben
verstorbenen Herrn Schäble sein würde…. Auf diesem letzten Wege
sind wir mit ihm gegangen, und als wir uns von seinem Grabe abwandten
standen wir vor Ilses letzter Ruhestätte. Ganz eigenartig war mir
zumute, als ich mich an das Gespräch erinnerte. Ich schaute Mama an
und wusste, wir beide dachten wieder einmal das selbe. … “ Näher
mein Gott zu Dir “, hatten wir noch vor 5 Minuten gesungen……. So
sind wir also immer noch unterwegs und viele mit uns. Hoffen
wir für uns und unsere Familie, für all unsere guten Freunde und
Bekannten noch auf eine gute und gesunde Wegstrecke. Mama und ich
freuen uns über jede neue Begegnung und Herausforderung, über
jedes gute Wort und jeden lieben Gedanken,- denn das darf man auf
keinen Fall unterschätzen: Wir sind nur so gut, wie unser Publikum!
Wenn uns Zuneigung entgegengebracht wird und wir frohe Erwartung
spüren, dann können wir frei und ungezwungen agieren, dann klingen
unsere Stimmen harmonisch und ich treffe die richtige Auswahl der
Lieder. Das lässt sich nirgendwo kaufen, nicht studieren und
nicht vorprogrammieren, das ist nur möglich, wenn die
zwischenmenschlichen Schwingungen auf „Sympathie“ eingestellt
sind.,- und das ist das große Geheimnis unserer 30-jährigen
Geschichte: Wir werden davon getragen;- und wir anerkennen und
schätzen dies sehr wohl. Und
so freuen wir uns sehr, dass wir bei passabler Gesundheit, mit
unerschütterlicher Zuversicht und festem Gottvertrauen unser
Jubiläum feiern können. Natürlich mit vielen Freunden aus Nah und
Fern und an verschiedenen Orten, so dass möglichst Viele die
Gelegenheit haben, dabei zu sein. „Geteilte Freude ist doppelte
Freude“, das wollen wir wahr machen. Unser
allererster Auftritt war in der Hl.Kreuz-Kirche in Donauwörth, wohin
es uns auch immer wieder zieht, und wo wir in schweren
Zeiten Aufnahme und Heimat gefunden haben. In
der Zeitungsnotiz vom 1. April 1980 heißt es: „Der
Donau-Rieser-Dreigesang, Erna Dirschinger, Maria Eisenwinter und
Luise Brandl, gestaltete die Passionsfeier, welche von Pater Hermann
Illig zelebriert wurde.“ Mir
selber sind die Passionsgesänge, diese alten und einfachen Lieder
immer sehr am Herzen gelegen,- vielleicht weil ich, so wie jeder
Mensch, auch diese Höhen und Tiefen durchlitten habe: das Verlassen-
und Verleumdet werden von Freunden, diese himmelschreiende
Ungerechtigkeit und Hilflosigkeit, dieses ausweglose
Ausgeliefert sein…… und
so findet am
28.
März 2010 um 17.00 Uhr in der Hl.-Kreuz-Kirche unser
dreißigstes Passionskonzert statt.
Am
Sonntag, 2. Mai 2010 feiern wir mit Pater Mayer ebenfalls dort
unseren Dank- und Festgottesdienst .
Dazwischen,
am 23. April um 19.00 Uhr, laden wir wieder ein zum Klassik –Konzert
im Kaisersaal.
Am
22. Oktober findet im Rahmen der Donauwörther Kulturtage unser
großer Jubiläumsabend mit vielen musikalischen Freunden und
Wegbegleitern im Tanzhaus statt.
Dazwischen
sind wir –wie auch in den letzten 30 Jahren - in Seniorenheimen,
bei Gottesdiensten und Festen im Freundes- und Familienkreis, sowie
bei Vereinen und Benefizveranstaltungen anzutreffen.
Und
so geht’s halt weiter, und „ wir hinterlassen unsere Spuren “……
so lange es halt geht und der liebe Gott uns lässt……
|